Einblicke in das Landleben in den Niederlanden: Auf der Exkursion des Fachseminars Niederländisch tauchten die Referendarinnen um Fachleiter Stefan Ulrichs in das Fehnleben in Drenthe ein. Hauptfrage: Inwieweit ist der „Veenpark“ ein passender außerschulischer Lernort ist. Danach stand ein Besuch im Friesischen Widerstandsmuseum an.
Für die Teilnehmerinnen des Fachseminars wurde die Moorgeschichte im Veenpark bei Emmen lebendig: Mit der Schmalspurbahn ging es in das Moorabbaugebiet, wo einst Arbeiter Torf stachen.
Die Besichtigung von Moorarbeiterhäusern, einer Dorfschule und einer Kirche gab Einblicke in Geschichte, Gesellschaft, Kultur und Religion der ländlich geprägten Niederlande. Dabei erprobten die Studienreferendarinnen und ihr Ausbilder Unterrichtsmaterialien des „Veenparks“ auf ihre Eignung für deutsche Lernende und analysierten einen Einführungsfilm zur Moorgeschichte auf seine Einsetzbarkeit im Unterricht.
Das Nachmittagsprogramm stand mit dem Besuch des „Fries Verzetsmuseum“ im Zeichen der Besatzungszeit 1940-1945. Die Ausstellung erzählt bewegende und nachdenklich stimmende Geschichten. Es geht dort um Menschen, die in außergewöhnlichen Zeiten schwierige Entscheidungen treffen mussten. Das Museum bietet Einblicke in die Erlebnisse der Friesen während des Zweiten Weltkriegs. Durch Augenzeugenberichte und persönliche Gegenstände wird das Kriegsgeschehen greifbar.
Im Mittelpunkt stehen Themen wie der Luftkrieg über Friesland, der Widerstand gegen die Besatzungsmacht und das Untertauchen. Besonders hervorgehoben wird der spektakuläre Überfall des friesischen Widerstands auf das Gefängnis Huis van Bewaring in Leeuwarden. Aber auch Bezüge zur Nachkriegszeit bis heute sind in einem Teil der Ausstellung sichtbar, wo es um Fragen der Toleranz gegenüber Minderheiten geht.
Bei einem Arbeitsessen zum Abschluss der Exkursion im Tagungshotel Van der Valk in Zuidbroek erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Rolle außerschulischer Aktionen im Niederländischunterricht ebenso wie Fragen der Lehrkräfteausbildung im Fach Niederländisch. Ehemalige Referendarinnen und Referendare waren zu Gast, um über ihren Einstieg an der Schule zu berichten und Anregungen für die Berufseinstiegsphase zu geben.
Die Sommerexkursion des Fachseminars Niederländisch wurde durch Fördermittel der Taalunie finanziert. Die Taalunie („Sprachunion“) ist eine internationale amtliche Organisation der Niederlande, Flanderns inklusive der Region Brüssel-Hauptstadt, Surinames sowie der drei karibischen Länder Aruba, Curaçao und Sint Maarten. Die Taalunie beschäftigt sich mit der niederländischen Sprache, der Literatur und dem Sprachunterricht, darunter dem Sprachunterricht in den Nachbarländern wie Deutschland. (RED)