Auch in diesem Jahr gab es am Studienseminar Leer wieder die Möglichkeit, Schulen anderer Schulformen und andere Bildungseinrichtungen zu besuchen. Neben dem Leinerstift in Großefehn und der Grundschule Kirchschule in Papenburg hatte auch die Greta-Schoon-Schule in Leer einen Vormittag lang ihre Türen für interessierte Referendare und Referendarinnen geöffnet.
„Jeder und jede ist gut, wie er und sie ist!“. Dieses Motto durchdringt den ganzen Schulalltag der Greta-Schoon-Schule in Leer. Kaum in der Schule angekommen, fallen sofort die unzähligen Arbeiten der Kinder auf, die das Schulhaus gestalten und zu einem „Wohlfühlort“ machen – und einen Snoezel-Raum hätten wir alle gern in unseren Schulen für Große und Kleine. Die didaktische Vielfalt, die visuelles, auditives und haptisches Lernen immer in Kombination denkt, immer auf die individuellen Ressourcen der Schüler und Schülerinnen schaut, die eigenständige Bewältigung des Alltags in kleinen und größeren Schritten einübt, war in jeder Gruppe zu sehen und zeigte viele ungewohnte Wege des Lehrens und Lernens, die sichtbar Freude bereiteten. Freude zum Beispiel an der Projektarbeit, deren Organisation und Umsetzung die Lernenden zunehmend eigenständig bewältigen.
Das gemeinsame Frühstück als integrativer Teil des Vormittags erlebten alle als besonders beeindruckend: Welche Vor- und Nachbereitung sind nötig? Wer übernimmt welche Aufgabe? Wie schön ist es, gemeinsam zu essen und zu lachen und im Gespräch über alles Mögliche zu sein. Leben und Lernen wurde hier sehr anschaulich!
Und dass man gemeinsam backen und kochen kann, war in der Küche zu erleben. Sehr zur Freude der Gäste, die mit köstlichen Küchlein verwöhnt wurden.
Multiprofessionelle Teams ergänzten sich prima und vermittelten auch über die Art und Weise, wie alle - gern - über ihre Arbeit sprachen, den Eindruck, in familiäre Zusammenhänge eingebunden zu sein und einen Raum zum Lernen ohne Ängste zu schaffen.
Die Feinfühligkeit und Geduld der Erwachsenen im Umgang mit den Kindern wurde im Feedback immer wieder hervorgehoben; die enge Bindung an die kleinen Lerngruppen ließ in besonderem Maße den Beruf der Lehrkraft als Berufung erscheinen und weckte bei dem ein oder anderen Gast den Wunsch nach einer – stundenweisen – Abordnung.
Ein herzlicher Dank an alle Lehrkräfte, Mitarbeitenden, Schüler und Schülerinnen, die uns willkommen geheißen, sogleich in ihren Schulalltag integriert haben und uns spannende und inspirierende Einblicke gaben; ein herzlicher Dank für die gelungene Organisation und Zeit für ein intensives Nachgespräch ebenso an Herrn Marinesse. (Th)