So ungewöhnlich wie die letzten Monate, so ungewöhnlich die Verabschiedung: Mit „Abstand“ nahmen die Referendarinnen und Referendare des Kurses 02-2019 heute ihre Zeugnisse entgegen. Ohne Sekt, ohne Buffet, ohne Publikum. Dafür aber mit erfolgreichen Prüfungen und guten Aussichten: Alle haben das Staatsexamen bestanden, alle haben eine Stelle im Schuldienst.
„Es ist der Abstand, der gegenwärtig an Bedeutung gewinnt und auf einmal das Mittel zu sein scheint, um gemeinsam gegen die Corona-Pandemie vorzugehen. Gemeinsam Handeln durch Distanz. Das scheint paradox zu sein und doch zu funktionieren“, so Dr. Jelko Peters in seiner Rede. Der Seminarleiter blickte zurück auf die vergangenen Monate, in denen sich die Referendarinnen und Referendare flexibel zeigen mussten: Abstand nehmen von einem „normalen“ Unterricht, digitales Lernen, Homeschooling und dann wieder Unterricht im Wechselmodus - unter Coronabedingungen.
Erstmals fanden Staatsprüfungen ohne Schülerinnen und Schüler statt. „Das hat den Vorteil, dass kein Schüler den Prüfungsunterricht sprengen kann, aber auch den Nachteil, dass keine Klasse dem Referendar helfen kann, wenn er auf dem Schlauch steht. Letzteres haben wir durchaus früher erlebt. Ersteres noch nie“, so Peters weiter. Umso erfreulicher, dass den Absolventinnen und Absolventen kein Nachteil aus dem neuen Prüfungsformat erwachsen ist. „Alle haben bestanden! Viele haben im positiven Sinne sogar einen Abstand zu ihrer Ausbildungsnote hergestellt und sich - bezogen auf die Gesamtnote - verbessert. Sie haben mit Abstand das Beste aus der ungewöhnlichen Situation gemacht.“
Für herausragende Leistungen erhielten Sarah Middeke und Sven Klasen Buchpräsente des Förderkreises für Bildungsinitiativen des Studienseminar Leer. (UL)