Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.
Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.

 

Studienseminar Leer für das

Lehramt an Gymnasien

Bürgerm.-Ehrlenholtz-Str. 15

26789 Leer (Ostfriesland)

Tel. (0491) 4545228-0

Fax (0491) 4545228-7

E-Mail (allgemein):

verwaltung (at) sts-ler.de

 

E-Mail-Bereitschaft Seminarleitung:

bereitschaft (at) studienseminar-leer.de

Öffnungszeiten:

 

Montag bis Donnerstag:

8.00 - 16.00 Uhr

 

Freitag:

8.00 - 12.00 Uhr

 

In den nieders. Schulferien:

08.00 - 12.00 Uhr

Hier geht's zur internen Kommunikationsplattform:

„Deutsch als Zweitsprache“ für angehende Lehrerinnen und Lehrer in der Region

Studienseminar Leer bereitet Referendarinnen und Referendare auf Einsatz in Sprachlernklassen vor

Sprachenvielfalt und Integration – darum ging es in vielen Gesprächen. Unser Bild zeigt die Leeraner Bürgermeisterin Beatrix Kuhl, Britta Nolte von der IGS Aurich-West, Prof. Dr. Dr. h.c. Ingrid Gogolin und Seminarleiter Prof. Dr. Johann Sjuts.
Sprachenvielfalt und Integration – darum ging es in vielen Gesprächen. Unser Bild zeigt die Leeraner Bürgermeisterin Beatrix Kuhl, Britta Nolte von der IGS Aurich-West, Prof. Dr. Dr. h.c. Ingrid Gogolin und Seminarleiter Prof. Dr. Johann Sjuts.

Das Studienseminar Leer bildet ab sofort angehende Lehrer zusätzlich für „Deutsch als Zweitsprache“ aus. Damit reagiert die für die ostfriesische Gymnasiallehrerausbildung zuständige Einrichtung auf die landesweit steigende Zahl von Flüchtlingskindern. In einer Auftaktveranstaltung vor rund 150 Besuchern gab Seminarleiter Johann Sjuts heute den Startschuss für das neue Ausbildungsangebot.

 

„Die nun schon länger anhaltende außergewöhnliche Zuwanderung stellt die Schulen mehr und mehr vor große Herausforderungen“, sagte Sjuts. Von den Zugewanderten seien bundesweit 300.000 bis 400.000 im schulpflichtigen Alter. „Sie benötigen vor allem einen auf ihren jeweiligen Bildungsstand ausgerichteten Deutschunterricht. Die Lehrerausbildung muss angehende Lehrkräfte darauf vorbereiten.“

An der neuen Zusatzqualifikation „Interkulturelle Bildung mit dem Schwerpunkt Deutsch als Zweit- und Bildungssprache“ nehmen zunächst 20 Referendare aus der Region teil. Im Laufe des Jahres werden weitere folgen. Sie stehen den Schulen dann für den Unterricht in den sogenannten Sprachlernklassen zur Verfügung. „Häufig wurden dort bisher Lehrkräfte ohne jegliche Vorbereitung eingesetzt. Das ist ein Riesenproblem“, sagte Britta Nolte. Die Studienrätin an der IGS Aurich-West übernimmt am Studienseminar Leer die Ausbildung der Referendare in der Zusatzqualifikation.

 

In der Auftaktveranstaltung hielt die Erziehungswissenschaftlerin Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg einen Vortrag, indem sie die Normalität von Zuwanderung und der damit verbundenen Mehrsprachigkeit herausstellte. „Die Welt lebt in Deutschland. Das ist normal“, sagte die Professorin. Die weltweit geschätzte Expertin warb dafür, Sprachenvielfalt nicht als Problem, sondern als Chance zu begreifen, weil sie Bildungserfolg nachweislich fördere. Lehrer sollten Schüler ermutigen, ihre gesamten sprachlichen Fähigkeiten einzusetzen. Die Herkunftssprachen aus dem Klassenzimmer zu verbannen, davon hält sie gar nichts: „Solche Ratschläge sind dumm“.

 

Beatrix Kuhl, Bürgermeisterin der Stadt Leer, hob am Rande der Auftaktveranstaltung den hohen Stellenwert des Studienseminars für den beruflichen Nachwuchs an den Schulen in der Region hervor. Sie begrüßte, dass nun Lehrkräfte gezielt für die Vermittlung der deutschen Sprache als Zweitsprache ausgebildet würden. „Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration derjenigen, die zu uns kommen.“ (UL)